John Silver Kimani

Lassen wir John Silver Kimani selbst zu Wort kommen:

„Ich bin ein kenianischer bildender Künstler, der in Nairobi lebt.

Ich habe schon in jungen Jahren angefangen zu malen und mich entschlossen, ein professioneller Künstler zu werden. Ich ließ mich von den Künstlern aus Banana Hill und der Region Ngecha inspirieren, wo ich später mit anderen lokalen Künstlern beim Aufbau des Banana Hill Art Studios behilflich war.

Ich schaffe Ölgemälde und Farbdrucke von Holzschnitten, die in Ausstellungen in Kenia, Großbritannien, Belgien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Japan ihren Weg fanden. Einige meiner Stücke wurden größtenteils von privaten Kunstsammlern und Enthusiasten aus Kenia, Tansania, Indien, Kanada, Großbritannien, den Vereinigten Staaten, Russland, Australien, Japan, Südkorea und den Philippinen erworben.

Bei so vielen jungen Kenianern und Besuchern, die Interesse an visuellen Künsten als Karriere oder Hobby gezeigt haben, ist es zu einer Leidenschaft geworden, mein Wissen und meine Fähigkeiten an interessierte Einzelpersonen weiterzugeben – es gibt Künstler in jedem von uns. Ich freue mich vor allem über die Tatsache, dass wir durch das Teilen von Wissen und Fähigkeiten eine Gemeinschaft von bildenden Künstlern unter talentierten jungen Kenianern aufbauen konnten.

Ich bin zurzeit Künstler im Kuona Trust Artist Center, Zentrum für visuelle Künste in Kenia, wo ich die meiste Zeit im Studio 16 bin, um meine Träume und Fantasien in die Realität von Texturen und Farben umzusetzen.“

Im Jahr 2015 wurde John Silver Kimani vom Fei Art Museum in Yokohama, Japan, als bester Drucker des Jahres ausgezeichnet, angesichts der Jahrhunderte alten japanischen Tradition des Holzschnittsdrucks sicherlich eine ganz besondere Auszeichnung.

"Teil dieser Auszeichnung war eine Einzelausstellung im folgenden Jahr", erinnert sich Silver, der auch zu einer weiteren Ausstellung unweit von Toyko eingeladen wurde. Allerdings könnte es sein, dass er in den Niederlanden am bekanntesten ist. Dort verlieh man ihm den Spitznamen „Afrikas Hieronymus Bosch“, scheint John Silver doch vom
komplizierten, frühen surrealistischen Stil der Kunst von Bosch inspiriert worden zu sein.

Silver sagt, er habe Bosch nicht wirklich gekannt, bevor einige niederländische Kunstliebhaber, die ihn einluden, seine Kunst in Amsterdam auszustellen, darauf aufmerksam machten. Aber als er in Holland ankam, erkannte er, warum er nach einem der beliebtesten Maler dieses Landes benannt wurde.

Für Silver ist Kunst auch fantastisch. Aber im Gegensatz zu Bosch, der seine Bilder oft mit religiösen Bildern und symbolischen Erzählungen durchsetzte, sind Silvers Bilder hauptsächlich eine skurrile Mischung aus Tieren und Menschen, die auf irreale Art gezeichnet sind.

Auf diese Weise hybridisiert er seine Kreaturen und mischt sie dann auf kontraintuitive Weise, was seine Drucke und Gemälde so faszinierend und kompliziert macht. Oft kann man nicht leicht erkennen, wie ein Tier in die gleiche Form wie ein Mensch passt, oder wie Silver auf hybride Kreaturen kam, die entweder wie ein Strauß aussehen, der mit einer Schildkröte gekreuzt ist, oder wie ein Elefant, der teilweise aus Fisch und teilweise aus Hund besteht.

Alle seine Kreaturen sehen aus, als wären sie auf der Durchreise, aber das macht sie nicht weniger surreal und nicht weniger bezaubernd in der Art, wie sie jemanden in Silvers süße Fantasien hineinziehen. All dies mag symbolische Bedeutung haben, aber genau fassen kann man es nicht.

(Quelle: Homepage von John Silver Kimani sowie Erläuterungen von Margaretta wa Gacheru)